Schulchronik

Die Geschichte unserer Schule


1. Der Anfang

Die ersten Pläne des Schulneubaus für die Kinder des Nordviertels stammen schon aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Der schreckliche Krieg verzögerte dieses Bauvorhaben, doch der Stadtrat erwarb bereits 1921/22 ein großes Gelände jenseits der Unterführung der Nürnberger Straße.


2. Einweihung

1927 Der erste Spatenstich für die neue Schule erfolgte am 26. April 1926, und schon am 1. April 1927 wurde der Neubau feierlich eingeweiht. Von den geplanten 50 Klassen konnten beim ersten Teilausbau aus finanziellen Gründen nur 13 Klassenzimmer fertig gestellt werden, so dass die Kinder der 6. bis 8. Klassen nach wie vor die Schulen im Stadtzentrum besuchen mussten. Die “Josephschule“ war in die katholische Knabenschule, die katholische Mädchenschule und die evangelische Paul-Gerhard-Schule für Knaben und Mädchen gegliedert. Zum ersten Schulleiter für die gesamte Schule ernannte man Hauptlehrer Wolferstätter, der dann drei Jahre später durch die Einrichtung einer eigenen Schulleitung für die „Katholische Mädchenschule St. Joseph“ entlastet wurde.


3. Im Wandel der Geschichte

Nach dem 1. Weltkrieg steuerte unser Land in die unheilvolle Inflation. Die Not war riesengroß. Allmählich besserte sich die wirtschaftliche Lage, und es stellte sich eine kurzfristige Blütezeit, die „Goldenen zwanziger Jahre“ ein. An unserem Stadtviertel muss dieser Aufschwung spurlos vorübergegangen sein, denn gerade von dieser Zeit berichtet die Chronik über vielfältige Aktivitäten der Kirchen und Verbände, um die Not der hungernden Kinder zu lindern. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde von ihren Rädelsführern besonderer Wert darauf gelegt, die Kinder und Jugendlichen in ihren Bann zu ziehen und sie für diese „Ideen“ in der „Hitlerjugend“ und im „Bund Deutscher Mädchen“ zu begeistern. Wie dieser deutsche Albtraum endete, wissen wir alle. Der Reichsführung war die Bekenntnisschule natürlich ein Dorn im Auge, und so wurde sie rigoros am 1. Januar 1937 abgeschafft. Im Herbst desselben Jahres stellte die Stadt den Schulhausanbau und die Turnhalle fertig. Von jetzt ab waren alle Klassen in unserer Schule untergebracht. Die schlimmste Leidenszeit für unsere Schule begann nach dem Kriegsausbruch 1939. Lehrer rückten zur Wehrmacht ein, Pensionisten und Lehrerinnen unterrichteten im Schichtunterricht riesige Klassen, das Untergeschoss wurde zum Luftschutzrevier, Hilfspolizei und Feuerwehr zogen ein, Flüchtlinge wurden einquartiert, die Turnhalle funktionierte man zum Getreidespeicher um…
Gegen Ende des Krieges machten sie aus unserer Schule gar ein Lazarett, die Kinder unterrichtete man notdürftig in Ausweichquartieren. Nach schweren Luftangriffen musste im April 1945 der Unterricht völlig eingestellt werden!


4. Der Neubeginn

Am 1. Oktober 1945 wurde unsere Schule mit einem feierlichen Gottesdienst wieder eröffnet. Es fehlte an allen Ecken und Enden: Lehrermangel, schlechte Schulbücher, weder Hefte noch Schreibmaterial… Ende der vierziger Jahre teilte man wieder einmal, wie schon gehabt, die Schule in die alten drei Schulleitungen. Den Schülern war die Schulspeisung, die von der amerikanischen Regierung finanziert wurde, sicher wichtiger! Langsam ging es nicht nur wirtschaftlich, sondern auch aus schulischer Sicht bergauf. Die Schülerzahlen stiegen, die Schule platzte aus allen Nähten. Abhilfe konnte nur durch den Bau einer neuen Schule, der „Konradschule“, 1959 geschaffen werden. Am Schuljahresende 1968/69 war auch das Ende der Knabenschule St. Joseph, der Mädchenschule St. Joseph und der Paul-Gerhard-Schule gekommen.


5. Neugliederung und Erweiterung

Zeitgleich mit der Trennung der bayerischen Schulen in Grund- und Hauptschulen wurde auch die 9. Klasse eingeführt. Die Ausgliederung des Konradviertels brachte nur eine kurze Verschnaufpause, denn die steigenden Schülerzahlen machten einen Erweiterungsbau erforderlich. Dieser musste im Jahr 1973 schnell und kostengünstig erfolgen, was man unschwer heute noch erkennen kann! 1978 kam dann als bisher letzter Bauabschnitt die Sportanlage mit neuer Turnhalle, Hartplatz und Lehrschwimmbecken hinzu.


6. Schule heute

Seit der Aufteilung unserer Schule vor über 30 Jahren entwickelten sich die Grund- und Hauptschule schulartspezifisch weiter.
Im Rahmen der Bayerischen Schulentwicklung wurde im Schuljahr 2011/2012 unsere Hauptschule zur Mittelschule. Dies beinhaltete die Eröffnung einer offenen Ganztagesbetreuung auf Antrag der Erziehungsberechtigten, die Einführung von M-Klassen mit dem Ziel des Erwerbs des Mittleren Bildungsabschlusses und die Möglichkeit der Spezialisierung auf einen der drei Zweige Technik, Wirtschaft und Kommunikation, Ernährung und Soziales. Im Schuljahr 2014/2015 fand erstmals die Prüfung für den Mittleren Bildungsabschluss für die Schüler der 10. Klassen statt.